SC Bietigheim

Um 09.30 Uhr betreten die beiden Sanitäter Ann-Kathrin und Helmut von den Maltesern die Arena. Sie stellen ihre Einsatztaschen neben die Eisfläche und bereiten Kühlpackungen vor.

„Wir lieben die Einsätze bei der U9“, meint Helmut, „sie sind ganz anders als bei den Großen. Hier sind die Gewalten die aufeinander einwirken lange nicht so hoch. Wir haben bei den Kleinen eher mit leichten und mehr seelischen Verletzungen zu tun.

1-2 Minuten kühlen und dann kann das Kind wieder zurück auf das Eis“.

Kurz vor 10 Uhr sammeln sich unsere Boxsters vor der Eisfläche der gut besuchten Arena. Aufgeregt rufen und winken sie nach Omas, Opas, Onkel und Tanten. 

 

Um 10 Uhr fällt der erste Bully gegen Mannheim. Es sind unruhige erste Minuten die unsere 5 Reihen aufs Eis legen. Die Anwesenheit der ganzen Familie zeigt seine Wirkung. So wird der Puck unkontrolliert von einer auf die andere Seite gespielt oder beim Abspielen verfehlt, teilweise geht der Puck in die falsche Richtung und der Goalie muss klären. Es folgt der erste Einsatz von Ann-Kathrin und Helmut. Sie holen einen jungen Boxster vom Eis, der zwei Schläger der Gegner auf die Beine bekommen hat. Auch unsere vier Betreuer haben außerhalb der Spielfläche jede Menge zu tun. Immer wieder hört man Worte: „Jungs setzt Euch hin“ oder „bleib bei Deinem Team“. Zwischendurch ist unser Trainer Rudy zu hören „Abspielen“. Erst nach mehreren Wechseln wird die Mannschaft beständiger. Insbesondere den ersten drei Reihen gelingen nun viele Torschüsse, wovon einige ihr Ziel erreichen. Aber auch die Mannschaft aus Mannheim mit seinen insgesamt drei Reihen nutzen die Unruhe unserer Boxsters und verwandeln einige ihrer vielen Torschüsse. Die Goalies beider Seiten sind durchgehend gefordert und stoppen unzählige Pucks noch vor ihrem Tor. Nach den 2 x 15 Minuten geht ein ausgeglichenes Spiel zu Ende.

 

Als zweites steht unsere Mannschaft dem Team aus Freiburg gegenüber. Deutlich ruhiger sind jetzt die Bewegungen auf dem Eis, die Hektik ist verflogen. Die Reihen spielen nun schöner zusammen. Unsere Spieler suchen sich mit den Blicken, passen und treffen immer häufiger. Die drei Reihen aus Freiburg haben es nicht leicht gegen die Boxsters. Unsere Goalies sind hellwach und lassen nur wenige Pucks ins Tor. 

Die 2 x 15 Minuten gehen mit zwei kleineren Kühlpackeinsätzen der Sanitäter zu Ende.

 

Die letzte Begegnung unserer jungen Spieler ist gegen die Mannschaft aus Schwenningen. Noch bevor der Bully fällt, hört man die Kinderstimmen „jetzt kommen die Stärksten“ raunen. Der Respekt vor dem Gegner ist groß und nicht unbegründet. Die Spieler des ERC die aus drei Reihen bestehen, machen Druck und können viele Torschüsse verwandeln. Doch die Boxsters machen ihrerseits ebenfalls ein tolles Spiel. Sie arbeiten sich viele Torschüsse heraus und treffen sicher das Tor. Wie auch bei den Auswärtsspielen holt Rudy nach jedem Wechsel die Reihen zu sich. Immer wieder hört man ihn „das war super ausgespielt“ sagen. 

Ann-Kathrin und Helmut müssen nur noch ein Mal aufs Eis. Ein Spieler aus Schwenningen hat einen Schlag von den Gegnern gegen den Oberkörper bekommen. Nach 1 Minute kühlen kann er wieder weiterspielen. Das Spiel endet mit einer überzeugenden Leistung seitens der jungen Mannschaft aus Bietigheim.

Als sich die Kinder noch vor der Siegerehrung freudestrahlend um den Hals fallen, meint Helmut grinsend „ich liebe die Einsätze bei der U9, wieder mal keine schweren Verletzungen und einfach tolle Kinder“.